KM erreicht neuen Tiefpunkt

Unentschieden in St. Georgen

Keine hundert Zuschauer verirrten sich zu Halloween zum Derby zwischen St. Georgen an der Gusen und Mauthausen. Beim letzten derartigen Zusammentreffen vor sechseinhalb Jahren hatten noch 350 Fans den Aktivpark gestürmt und wurden Zeugen eines 2:1-Bezirksliga-Auswärtssieges unserer Elf. Mit Kapitän Sebastian Wöckinger, Julian Wöckinger und Kevin Kapeller waren drei Mann auch damals schon in der Startelf.

Trainer Szabolcs Szegletes war wieder zu Umstellungen gezwungen, fehlten mit Taulant Krasniqi, Szabolcs Geleta und Jure Petrusic alle drei etatmäßigen Innenverteidiger, die im Sommer geholt worden waren. Stattdessen organisierten die beiden 20-Jährigen Martin Deinhofer und Philipp Wöckinger die Defensive.

Unser Team begann forsch und aggressiv und konnte die Gastgeber in die eigene Hälfte drängen. Der Anfangselan wurde aber durch eine schwere Verletzung von Martin Deinhofer in Minute 9 gestoppt. Für ihn kam der 18-Jährige Alexander Leitner in die Partie. Nach und nach nahm unser Angriffsspiel wieder Fahrt auf, viele Aktionen blieben aber zu unpräzise. So brauchte es eine Standardsituation, um die verdiente Führung zu erreichen. Ein Eckball flog mehrfach durch den Strafraum, ehe Mehmet Zenelaj das Leder ein weiteres Mal vors Tor brachte und Thomas Wöckinger zum 1:0 abstaubte.

Nun rollten die Angriffe Richtung St. Georgener Tor. Bei einem hohen Ball verschätzte sich Goalie Hinterreither, konnte das Leder aber gerade noch von der Linie kratzen. Wenig später enteilte Peter Szecsei der gegnerischen Abwehr, legte an der Strafraumgrenze für den mitgelaufenen Samil Türker quer, der im Eins gegen Eins am Goalie scheiterte.

Die Heimischen waren in der ersten Hälfte nur Zuschauer, schlugen lange Bälle in unsere Hälfte und kamen zu keinem einzigen Torabschluss. Aber unsere Mannen verabsäumten es, den Sack zuzumachen, ließen zu viele Chancen ungenützt.

Schiedsrichter wird zur Hauptperson

Auch nach Wiederbeginn hatte unser Team die erste Chance, dann jedoch kamen die Gastgeber zum überraschenden Ausgleich. Schiri Greisinger wollte ein Foulspiel von Julian Wöckinger im Strafraum gesehen haben. St. Georgens Trainer Rene Hofer im O-Ton: "Danke Schiri für das Geschenk!" Und Iosif-Lulian Banda nahm das Geschenk dankend an, packte es aus und versenkte den Strafstoß zum 1:1 in den Maschen.

Unser Team spielte weiter beherzt nach vorne, blieb aber in vielen Aktionen nicht zwingend genug. Man merkte, dass Kapitän Sebastian Wöckinger seit Wochen nur unter Schmerzen spielt, man merkte, dass Pascal Haller nicht mehr die anfängliche Power auf den Platz bringt, seit er in der Berufsschule ist, und man merkte, dass unser Stürmer Peter Szecsei seit Wochen einem Erfolgserlebnis nachläuft. Seine Schüsse gingen alle knapp daneben oder wurden eine Beute des heimischen Goalies, der zwar zwei weitere Bälle ausließ, aber doch irgendwie sein Tor sauber halten konnte. 

Die beste Chance in Durchgang zwei unterband aber der Unparteiische. Nachdem ein St. Georgen-Verteidiger einen Ausschuss unseres Tormannes verfehlte und Peter allein aufs Tor zulief, pfiff der Schiri ihn zurück, weil er ein Foul an unserem Goalie gesehen hatte und auf Freistoß für Mauthausen am eigenen Sechzehner entschied. Diese Entscheidung hatte schließlich auch zwei Rote Karten gegen unseren Trainer und unseren Sektionsleiter zur Folge.

In der dreiminütigen Nachspielzeit (nach mehreren Wechseln, drei Verletzungspausen und einer mehrminütigen Diskussion mit unseren Funktionären!) warf unsere Elf noch einmal alles nach vorne, aber der Siegtreffer wollte nicht gelingen. Somit musste unser Team nach den Heimspielen gegen Langenstein und St. Florian zum dritten Mal in diesem Herbst die Punkte teilen. Und das gegen einen Gegner, der in 90 Minuten einen einzigen Schuss aufs Tor - nämlich den Elfmeter - verbuchen konnte.

Aufstellung: Edelmayr Patrick - Kapeller Kevin, Wöckinger Philipp, Deinhofer Martin (12. Leitner Alexander), Wöckinger Julian - Wöckinger Sebastian - Zenelaj Mehmet, Haller Pascal (58. Gashi Besart), Wöckinger Thomas, Türker Samil - Szescei Peter